Corina Gertz fotografiert seit fast 15 Jahren Menschen in traditioneller Kleidung und Trachten auf der ganzen Welt. Sie studierte zuerst Modedesign und fand dann während ihrer Aufenthalte im Ausland zur Fotografie. Durch die für ihre Portraits typische Rückenansicht vor schwarzem Hintergrund lenkt sie unseren Blick auf die Muster und Strukturen der Handarbeit.
„Die Arbeit hat eine Relevanz und ist wichtig, um Dinge festzuhalten,“ sagt die Düsseldorferin über ihre Fotografien. Diese bewahren jahrhundertelange Traditionen und machen sie für uns alle zugänglich. So wird die Künstlerin immer gern von Trachtenträger*innen eingeladen und empfangen. Ihre Fotografien von Trachten entstanden etwa im Erzgebirge, in Lagartera in Spanien oder bei den Turkana-Frauen in Kenia, sowie an vielen weiteren Orten.
Im Sommer 2023 besuchte Corina Gertz die Insel Föhr und das Museum Kunst der Westküste. Während sie Insulanerinnen in ihren Trachten fotografierte, nutzte ihr Ehemann Kris Scholz, ebenfalls Fotograf, die Zeit, um Landschaftsaufnahmen anzufertigen, für die er ein besonderes Papiernegativverfahren nutzt.
Mehr als 30 Frauen von Föhr und Amrum standen schließlich vor Corina Gertz' Kamera. Sie berichtete nach ihren Aufnahmen begeistert von der Unkompliziertheit und Offenheit der Insulanerinnen. Auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Trachten auf Föhr und Amrum interessieren sie: So stellte die Fotografin fest, dass die Amrumerinnen oft buntere Trachten tragen.