Enchanté! Eine Begegnung zwischen Monaco und Föhr

Seit dem 19. März 2022präsentiert das MKdW mit der Ausstellung Northbound. Connected by the Sea eine exquisite Auswahl an Werken aus seiner Sammlung in Monaco – in einem prachtvollen Museumsbau, unmittelbar errichtet an der Steilküste der Côte d’azur: Dem Musée océanographique de Monaco.

 

Das Musée océanographique ist ein Tempel für die Erforschung der Meere und Ozeane dieser Welt. Hinter ihm steht das Institut océanographique, das 1906 von Albert Ier, Fürst von Monaco und selbst ambitionierter und engagierter Meeresforscher, gegründet wurde. Institut und Museum möchten über ein besseres Verständnis des Ökosystems „Meer“ und dessen Bedeutung für Mensch und Natur seinen nachhaltigen Schutz erreichen. 

 

Das Musée océanographique hat mit dem MKdW also vor allem Eines gemeinsam: Die Leidenschaft für das Meer als Landschafts- und Lebensraum. Doch während sich das eine dem Thema in erster Linie auf naturwissenschaftlicher Ebene annähert, vertritt das andere die kunsthistorische Perspektive. Die Kooperation der beiden Institutionen, die in die Ausstellung Northbound. Connected by the Sea mündet, zeigt nun, wie wunderbar sich diese beiden Ansätze ergänzen können.

 

 

Eröffnet im Rahmen der alljährlichen Monaco Ocean Week – einem Symposium mit internationalen Vertreter*innen aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft –, stellt die Ausstellung dem sachlichen Blick der Wissenschaftler die emotional geprägte Sichtweise der Künstler auf das Meer gegenüber. Das Potenzial dieser Gegenüberstellung ist dabei keineswegs zu unterschätzen, zeigt sich doch immer wieder, dass Gesellschaft und politische Entscheider erst emotional berührt werden müssen, bevor wagemutige Entscheidungen getroffen und nachhaltige Veränderungen angestoßen werden.

 

Foto: M. Dagnino – Oceanographic Museum of Monaco

 

Dabei ist es gerade der Anblick des Meeres, der Menschen weltweit anrührt und genauso Sehnsucht wie Ehrfurcht hervorruft. Doch zurück im Alltag, ist diese emotionale Dimension schnell wieder vergessen und praktische Aspekte rücken wieder in den Vordergrund. Die Ausstellung Northbound. Connected by the Sea, die den räumlichen Rahmen für das Symposium bot, möchte dies verhindern und Entscheider daran erinnern, was wir im Begriff sind, zu verlieren.

 

Foto: M. Dagnino – Oceanographic Museum of Monaco

 

Ein wachsendes Bewusstsein für den Reichtum und die Schutzbedürftigkeit der Weltmeere zu schaffen ist auch das Anliegen von Fürst Albert II von Monaco, der in die Fußstapfen seines Urgroßvaters, Fürst Albert I von Monaco, getreten ist und dessen Engagement bis heute fortführt. Als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates steht er dem Institut und Musée océanographique vor und unterstützt deren Bestrebungen aktiv. Während also der Wind forsch entlang der Mittelmeerküste blies und die monegassischen Flaggen majestätvoll über dem Museumseingang wehten, durfte sich das Team des MKdW geehrt fühlen, als Fürst Albert II. die Ausstellung anlässlich ihrer Eröffnung persönlich besuchte - sehr zum Stolz unserer Direktorin Prof. Dr. Ulrike Wolff-Thomsen, die den hohen Besuch empfing und gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Klara Scheuren auf dem Rundgang begleitete. Aufmerksam und interessiert betrachtete er die Gemälde und lauschte den kunsthistorischen Hintergründen.

 

Sein Fazit: „Die Ausstellung Northbound. Connected by the Sea ist ein konkretes und lebendiges Zeugnis für die unerschütterliche Solidarität, die uns dazu bewegen muss, die Meeresgebiete und Küsten, von denen wir alle abhängen, besser zu schützen, unabhängig von unserer geografischen Lage. Denn vom Mittelmeer, das das Musée océanographique de Monaco umgibt, bis zur Nordsee, um die es hier [in der Ausstellung, Anm. des Redn.] geht, tragen wir alle gemeinsam die Verantwortung für das Überleben dieser Landschaften und dieser so eminent wichtigen Ökosysteme.“[1]

 

 

 

[1] Northbound. Connected by the Sea, Magazin zur Ausstellung, hrsg. von Ulrike Wolff-Thomsen, Alkersum 2022, S.