Das Museum Kunst der Westküste präsentiert die erste museale Ausstellung in Deutschland über den norwegischen Fotografen und Journalisten Kåre Kivijärvi (1938–1991). Zu sehen ist eine Auswahl von Schwarz-Weiß-Vintage-Prints, die hoch im Norden von Norwegen entstanden sind und faszinierende Einblicke in das Leben der Menschen in der kargen, eisigen Landschaft geben. Kivijärvis produktivste Zeit datiert in die 1960er Jahre.
Es waren stets „die Momente der Wahrheit“, in denen es ihn drängte, auf den Auslöser zu drücken. In Hammerfest geboren, nahm er nach seiner Tätigkeit als Fotograf für die Zeitung Finnmark Dagblad das Studium an der Folkwangschule in Essen auf. Dort traf er Otto Steinert (1915–1978), einen der bedeutendsten und einflussreichsten Fotografen der Nachkriegszeit. Später kehrte er nach Norwegen zurück. Nach einer Tätigkeit bei der Luftwaffe als Fotograf für Luftaufnahmen wurde er freier Mitarbeiter bei dem wöchentlich erscheinenden Nachrichtenmagazin Viikkosanoma, das zu der auflagenstärksten Tageszeitung Finnlands, der Helsingin Sanomat, gehörte. Aufträge führten ihn nach Grönland, Russland, Afghanistan, Indien und Nepal.
Kivijärvi gilt als einer der Künstler, die wesentlich dazu beitrugen, die Fotografie als eigenständiges künstlerisches Medium in Norwegen zu etablieren.