Der Hamburger Maler Jochen Hein (geb. 1960), der 2015 als Artist-in-Residence zu Gast in Alkersum war, hat sich intensiv mit der Sammlung Kunst der Westküste beschäftigt und stellt sich dem nie endenden Dialog der Malerei über die Jahrhunderte – jenseits der Zeit. Besonders seine monumentalen Werke, wie „American Star“ und das Triptychon „Nordsee“, wirken wie Ausschnitte aus der Wirklichkeit. Doch demonstrieren sie dem Betrachter, der vor den Bildern unwillkürlich den Drang verspürt, immer wieder heran- und zurücktreten zu müssen, dass die Malerei eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt und ihn gleichsam einem Vexierspiel aussetzt.
Jochen Hein sieht seine Aufgabe darin, in seinen Arbeiten das Zeitlose, das geradezu überzeitlich Verbindende zu erreichen. Seine Gemälde kommunizieren mit den Werken der „Alten" Meister in der Sammlung Kunst der Westküste, mit den Gemälden von Hans Peter Feddersen, Peder Severin Krøyer und Piet Mondrian etwa. Es sind diejenigen Künstler, die Hein faszinieren, die sich denselben Motivwelten und zeitlosen existenziellen Fragen gestellt haben. Allen voran war es das Werk des schleswig-holsteinischen Malers Hans Peter Feddersen, das Hein als Kind beeindruckt hat. Gerade dessen Gemälde „Blanker Hans" hat bei ihm den prägendsten Eindruck hinterlassen.
Der zur Ausstellung erschienene Katalog „Jochen Hein - Über die Tiefe“ ist leider vergriffen.