HANDARBEIT Material und Symbolik

03. März 2013 bis 25. August 2013

Historisches Motiv, subversive Strategie und inszenierte Materialität – die vielen Erscheinungsformen der Handarbeit in der Kunst sind das Thema dieser Ausstellung. In Form eines pointierten Dialoges zwischen historischen und aktuellen Positionen spannt sie einen assoziativen Bogen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Ob strickende Fischersfrauen in den Dünen oder Netzflicker am Hafen – Handarbeiten spielten im Leben an der Küste lange eine wichtige Rolle. Mit der Industrialisierung büßte die Handarbeit ihre ursprüngliche Funktion als Broterwerb ein und konnte sich zugleich als bürgerliche Freizeitbeschäftigung etablieren. Von ihrem Ruf einer erbaulichen weiblichen Beschäftigung wurde die Arbeit mit Nadel und Faden in den 1970er und 1980er Jahren durch Künstler wie Rosemarie Trockel oder Alighiero e Boetti befreit, die subversive und politische Arbeiten schufen. Auch in der zeitgenössischen Kunst erlebt die Handarbeit eine anhaltende Renaissance. Dabei spielt die Überschreitung sozialer und kunsthistorischer Ordnungsmuster eine Hauptrolle. Abstrakt oder gegenständlich, Kunst oder Handwerk, weiblich oder männlich – die nicht nur textilen Positionen in der Ausstellung unterwandern diese Kategorien und machen neue Zusammenhänge sichtbar.
KünstlerInnen: Alighiero e Boetti, David Artz, Birgit Dieker, Otto Heinrich Engel, Julius Exner, Jochen Flinzer, Edgar Honetschläger, Viggo Johansen, Isa Melsheimer, Abigail O’Brien und Mary A. Kelly, Wilhelm Peters, Judith Samen, Yinka Shonibare, Laura Splan, Annette Streyl, Rosemarie Trockel.