Slow Art, Baby! Kunst und Meditation im MKdW

Avantgarde ist, wenn man einen neuen Weg beschreitet, wenn man für eine Idee losgeht, die auf andere erst einmal befremdlich wirken mag.

 

Ein bisschen so fühlte es sich an, als wir am vergangenen Samstag, dem 14. April, als eines der ersten Museen Deutschlands am weltweit gefeierten Slow Art Day teilnahmen und dieses Event auch noch um etwas Eigenes ergänzten: Meditation.

 

Meditation im Museum? Slow Art? Einfach sitzen und nix tun? Ja genau. Langweilig? Ganz und gar nicht!

 

Am Slow Art Day nahmen sich Menschen auf der ganzen Welt bewusst Zeit, um die in Museen und Galerien ausgestellte Kunst langsam und in Ruhe auf sich wirken zu lassen.

 

Sie kennen das selbst: In der heutigen Zeit sind wir darauf konditioniert, alles um uns herum immer sofort und auf einmal wahrzunehmen – für gewöhnlich liegt die durchschnittliche Betrachtungsdauer eines Kunstwerkes in einem Museum bei rund 20 Sekunden. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, brauchen Sie kein schlechtes Gewissen haben! Wir beobachten das täglich und sind ja auch selbst nicht davor gefeit, irgendwann einfach nur noch an unseren Exponaten vorbei zu huschen, denn wir „kennen“ die Bilder ja.

 

Der Slow Art Day ruft dazu auf, sich einmal länger auf ein Kunstwerk einzulassen, um eine tiefergehende Reflektion und damit ein größeres Verständnis für das Exponat entwickeln zu können. Dabei geht es vielmehr darum zu schauen, zu beobachten, als zu urteilen und zu bewerten. Kunst einmal slowly anzuschauen bedeutet auch, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und mit sich zu sein.

 

 

Wir vom Museum Kunst der Westküste wollten diese Art der Kunstbetrachtung mit dem Thema Meditation verbinden, da wir in dem langsamen Schauen eine Art Verwandtschaft zur Meditation und zum Thema Achtsamkeit sehen.

 

Und da wir zwei ausgebildete Meditationskursleiterinnen im Kollegium haben, sprach alles dafür, Vorreiter in Sachen Meditation im Kunstmuseum zu werden.

 

Die Besucher des Slow Art Days auf Föhr nahmen sich am 14. April also nicht nur 25 Minuten lang Zeit, ein einziges Werk zu betrachten und sich über die Erfahrungen während des langsamen Sehens auszutauschen, sondern lernten zusätzlich auch etwas über Meditation, erfuhren die Verbindung von Kunst und Achtsamkeit und meditierten natürlich auch selbst.

 

Und das kam sehr gut an. Ob angemeldet oder spontan dabei, ob Mann oder Frau, jung oder älteren Semesters, ob Insulaner oder Urlauber: die Diversität der Teilnehmer an den sogenannten Sessions hat uns sehr gefreut. Und es hat auch funktioniert: Im anschließenden Austausch über die gemachten Erfahrungen während des meditativen, langsamen Schauens wurden ganz persönliche, ganz subjektive und selbst erlebte ästhetische Empfindungen geteilt. Und tatsächlich verspürten einige Besucher den Drang – nach einem gemeinsamen Beisammensein in Grethjens Gasthof, wo es passenderweise gratis Smoothies oder Energiekugeln des uns unterstützenden Naturkostherstellers Govinda gab – zurück in den Ausstellungssaal zu gehen und ihr Werk noch einmal zu fotografieren. Das ist dann wirklich der Beweis: wenn man Kunst etwas Zeit gibt, dann kann etwas Besonderes entstehen, zwischen einem selbst und dem Werk. Man kann es fühlen, riechen, hören, schmecken – und auch etwas über sich selbst erfahren.

 

Haben Sie Lust bekommen, Kunst einmal anders und ganz persönlich zu erfahren? Wir machen mit der Reihe Mindful Moments weiter!

 

 

 

Mittwoch, 2. Mai, 16. Mai, 30. Mai, 13. Juni, um 9.30 Uhr.

Eintritt inkl. Tagesticket: 12 €, erm. (auch für FFM): 8 €,

Jugendliche von 16 bis 18 Jahre: 4 €.

Anmeldung bis 12.00 Uhr am Vortag erbeten:

+49 (0)4681 747400

 

 

 

Bitte kommen Sie rechtzeitig, am besten eine Viertelstunde vorher, und in bequemer Kleidung.

Bringen Sie gern warme Socken, Ihre eigene Decke, ihr eigenes Sitzkissen mit.

 

Wir sind mit Matten, Sitzkissen und Sitzhockern sowie Decken ausgestattet für bis zu 9 Teilnehmern.