Die Kölner Künstlerin Ute Behrend (geb. 1961) kombiniert in ihren Foto- und Videoarbeiten beiläufige Momentaufnahmen der Alltagsrealität mit poetischen Inszenierungen. In den konsequent paarweise arrangierten Bildcollagen erscheint deshalb das Dickicht des Alltags immer mit märchenhaften oder sehnsuchtsvollen Erzählhorizonten verknüpft. Die Videoarbeit Mermaids (2007) zeigt auf der einen Seite Naturaufnahmen von Wasserströmen und Meereshorizonten, die sich einer konkreten örtlichen und zeitlichen Bestimmung entziehen. Daneben treten an öden und verlassenen Sets sieben junge Frauen in einer Weise auf, als würden sie an einem Vorsingen teilnehmen . Die desparaten Kulissen wirken wie Sinnbilder zerbrochener Hoffnungen und unterstreichen die Einsamkeit der Sängerinnen. Ihre entrückt vorgetragenen Klage- und Liebeslieder (z.B. The more I see you von Gordon/Warren, How deep is the Ocean von Irving Berlin oder Comes Love von Brown/Tobias/Stept) verschmelzen mit dem beständigen Rauschen aus den parallel gezeigten Wasserwelten zu einem disharmonischen Kanon. Die Protagonistinnen erscheinen als moderne Meerjungfrauen, die mit den Energien des Wassers schicksalhaft verbunden sind und von dem ständigen Bedürfnis nach Erlösung getrieben werden.
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