SZENENWECHSEL

27. Februar 2011 bis 15. Januar 2012

Im Gartensaal des Museums Kunst der Westküste werden in jeweils identischen Ausstellungskojen fünf zeitgenössische künstlerische Positionen präsentiert, die einen Bogen von der Entdeckung der exotischen Welt bis hin
zur Entdeckung der eigenen vier Wände spannen. Wie bei einem Stationentheater wird der Betrachter mit unterschiedlichen Szenen konfrontiert: Zu sehen sind die Verwandlung der Unterwasserwelt des Roten Meeres in eine überwältigende Musikperformance, Collagen mit Strandgut und Inszenierungen von Schiffbrüchen in Buddelschiffen sowie die Aufführung von Herman Melvilles Moby Dick in einer Künstlerküche. Und schließlich erweist sich die Erkundung der eigenen Wohnung als überaus doppelbödige Slapstick- Reise durch die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung Szenenwechsel ist ein Beitrag zum künstlerischen Sujet des Interieurs. Interieurs zeigen in der Regel einen von der Außenwelt deutlich abgegrenzten Raum des Privaten und der Intimität. Die Lust am Voyeurismus, die Sehnsucht, in fremde Zimmer zu schauen und die Neugier am privaten Leben anderer teilzuhaben, ist ein altbekanntes Bedürfnis. Zugleich aber war und ist das Interieur immer auch eine Arena des künstlerischen Experiments, in dem spielerisch neue Darstellungsmöglichkeiten erprobt werden. Im Interieur des Zuhauses ist alles Wilde domestiziert und anstelle selbst zu  reisen, lassen wir uns von der Aura der Dinge faszinieren und reisen in unseren Gedanken und Träumen.

 

KünstlerInnen: Guy Ben-Ner (IL) David Bestué & Marc Vives (E), Gerard Holthuis (NL), Peter Rösel (D), Ursula Stalder (CH).