EDVARD MUNCH Alpha und Omega

09. Juni 2013 bis 12. Januar 2014

Der norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch (1863-1944) zählt zu den Begründern der modernen Kunst. In seinem Werk verarbeitet er existentielle Gemütszustände und entwickelt eine symbolisch-expressive Darstellung der Abgründe der modernen Seele. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kämpft der empfindsame Künstler mit den Folgen einer gescheiterten Liebesbeziehung und durchlebt belastende Krisenjahre, die 1908 in einen Nervenzusammenbruch gipfeln.
Während eines achtmonatigen Aufenthalts in dem Sanatorium von Dr. Daniel Jacobsen in Kopenhagen verwandelt Munch sein Krankenzimmer in ein Atelier und entwickelt einen neuen extrovertierteren und expressiveren Stil. In dieser Zeit entsteht das Meisterwerk Alpha und Omega, eine grafische Mappe bestehend aus 22 lithographischen Blättern und einem gedruckten Prosagedicht. Zusammen ergeben sie eine bildnerische Parabel, die in Episoden die Geschichte von Alpha und Omega, den ersten Menschen auf einer Insel, erzählt. Munchs heftige Besessenheit vom Kampf der Geschlechter steigert sich in dieser Inselphantasie ins Groteske und kann als ironische Abrechnung mit der libertären Sexualmoral der Christiania-Bohème gelten. Persönliche Widersacher werden als Mischwesen karikiert und am Ende tötet Alpha Omega und wird selbst von Menschen in Tiergestalt gefressen. Munchs menschliches Bestiarium, das in der Tradition William Hogarths und Francisco Goyas steht, tritt als Zerrbild der Gesellschaft auf.  
Die Ausstellung wird von dem österreichischen Munch-Spezialisten Dieter Buchhart in Zusammenarbeit mit dem Museum Kunst der Westküste kuratiert.

Edvard Munch
Omegas Flucht
Edvard Munch
Omegas Flucht
Edvard Munch
Alphas Tod
Edvard Munch
Alphas Tod
Edvard Munch
Sommertag auf dem Anleger
Edvard Munch
Sommertag auf dem Anleger