Kein anderer Fotograf hat so intensiv und über Jahrzehnte das Leben auf Sylt mit seinen Kameras festgehalten wie der Inselfotograf Bleicke Bleicken (1898-1973). Er wollte „Bilder machen“ – seit den 1920er Jahren begeisterte er sich für die Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums und verfolgte dabei klar umrissene Ziele – zunächst um sie für Werbezwecke zu verwenden, dann aber um die großen Veränderungen auf der Insel der „Reichen und Schönen“ zu dokumentieren, auf die Gefährdung des Unwiederbringlichen aufmerksam zu machen und das „andere“ Sylt zu porträtieren.
Anregungen holte er sich bei dem Fotografen der Neuen Sachlichkeit, bei Albert Renger-Patzsch, sowie seinem Vorbild, Andreas Feininger. Kontakte zu dem schleswig-holsteinischen Landschaftsfotografen Theodor Möller, aber auch zu Raoul Hausmann und Arved Gutschow sind zu vermuten. Er entwickelte ein breites Motivspektrum, das von Familienbildern, experimentellen Lichtstudien, sozialer Dokumentarfotografie bis hin zu meditativen Landschaftsszenen reicht. „Wenig aufs Bild gebracht … und das groß“ lautete seine Devise.
Das Buch zur Ausstellung „Bleicke Bleicken. Sylt - meine Insel“ ist im Kehrer Verlag erschienen und kann im Museumsshop und im Buchhandel erworben werden.